Internationalität und Lokalität – Pfadfinderwelten im Vergleich
Hans-Peter von Kirchbach, Potsdam
Tagungsband 2012, S. 209-219
Zusammenfassung:
Freiheit in Verantwortung, darum geht es.
Freiheit in Verantwortung wahrzunehmen geschieht im Pfadfindertum auf der Grundlage eines genial einfachen Wertesystems und einer genauso genialen Methode der Umsetzung.
Pfadfinder sind in der Gruppe zu Hause und zu Hause zu Hause.
Pfadfinderleben beginnt zu Hause. Die Wochenenden in der engen Umgebung, die hikes in die umliegenden Wälder, die Mitarbeit in der Kommune und der Kirchengemeinde gehören dazu. Das Einüben von Verantwortung spielt sich zu Hause ab, in der kleinen Gruppe, der engsten Umgebung.
Pfadfinder sind in ihrem Verband zu Hause und in ihrer Heimat zu Hause.
Wir sind in unserem Pfadfinderverband zu Hause und in unserem Land zu Hause. Unser Pfadfindertum fordert und ermöglicht, einen Beitrag zu seiner gedeihlichen Entwicklung unseres Landes zu leisten.
Pfadfinder sind im Internationalen Pfadfindertum zu Hause und damit in der Welt zu Hause.
Pfadfinderleben weist über die Grenzen hinaus und kann und sollte einen Beitrag zur Verständigung leisten. Lernen von fremden Kulturen, Respekt vor fremden Kulturen, Zusammenleben im Wertekanon des internationalen Pfadfindertums, Bürger eine Welt zu sein und Verantwortung dafür zu übernehmen, dies ist die wichtigste Dimension der Internationalität des Pfadfindertums.
Bewahren und Veränderung
Die geniale Übersetzung eines Wertesystems vor über 100 Jahren in ein weltweites Programm darf uns nicht vergessen lassen, dass wir immer wieder herausgefordert sind, grundsätzliche Werte in die Sprache unserer Zeit zu übersetzen und dass es uns aufgegeben ist, immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen.